Buch zum Neusser Karneval

Zum Buch "Nüsser Narretei" finden hier folgende Presseveröffentlichungen:

Ex-Prologius schreibt Buch zum Neusser Karneval

Bei der Vorstellung des Buches in den Räumen der Stadtwerke Neuss.

Ex-Prologius schreibt Buch zum Neusser Karneval
Neuss.
Der Karneval in Neuss hat eine lange Tradition, doch bislang wurde sie noch nie umfasst dokumentiert. Der Journalist und Biograph Friedhelm Ruf hat nun erstmals ein Geschichtsbuch über die „Nüsser Narretei“ verfasst.
„Das war auch längst überfällig“, sagt Thomas Nickel. Der stellvertretende Bürgermeister von Neuss hält das Buch „Nüsser Narretei – Geschichte(n) vom Neusser Karneval“ in den Händen. Es ist das erste Geschichtsbuch des Neusser Karnevals, herausgegeben zum 44-jährigen Bestehen des Karnevalsausschusses Neuss. „Ich finde es sehr wichtig, dass das Brauchtum dokumentiert wird. Hier haben wir etwas, auf das man immer zurückgreifen kann“, sagt Nickel. Auf beinahe 200 Seiten wird die Historie des Neusser Karnevals im 19. und 20. Jahrhundert aufbereitet.
Geschrieben wurde das Buch von Friedhelm Ruf, Journalist aus Neuss. Er arbeitete 22 Jahre für die NGZ, schreibt heute viele Biografien – derzeit über Kardinal Frings. Auch mit dem Neusser Karneval ist Ruf sehr verbunden: Beim „Nüsser Ovend“ trat er bis 2004 als Prologius auf. „Bei Friedhelm Ruf ist der Journalist mit dem Karnevalisten vereint. So ein Buch schafft nur jemand, der mit Herzblut dabei ist“, sagt Jakob Beyen, Präsident des Karnevalsausschusses. In Neuss seien vor allem die Schützen überall präsent, deshalb „war es uns wichtig, etwas zusammenzufassen, was hier so nicht existiert. Es sollte ein Buch werden, das nicht nur für die Karnevalszeit ist, sondern auch für die Zeit danach.“ Für das Buch recherchierte Friedhelm Ruf im Stadtarchiv und traf sich mit vielen Zeitzeugen. „Ich habe alte Ausgaben der NGZ durchgeblättert, das hat mir sehr geholfen. Aber auch die Gespräche mit vielen ehemaligen Akteuren und meine eigenen Erinnerungen an die vielen Jahre im Karneval waren sehr wichtige Quellen“, sagt Ruf. Der Autor berichtet über die Anfänge des Neusser Karnevals um 1840, erklärt den religiösen Ursprung des Fests: „Ohne die katholische Kirche würde es keinen Karneval geben. Es war die Zeit vor dem Fasten, wo man noch einmal richtig feiern wollte“, erklärt Ruf. Auch skurrile Momente finden sich in der „Nüsser Narretei“. So berichtet der Autor von der Herrensitzung der Blauen Funken im RheinPark-Plaza (heute Swissôtel Neuss) im Jahr 1985, die er damals als Redakteur für die NGZ besuchte. „Der Saal war gut gefüllt, auch der Schützenkönig saß im Publikum. Und plötzlich waren völlig nackte Mädels da, die über die Tische liefen. Das war schon ein besonderes Ereignis", erzählt Ruf.
Ein besonderes Anliegen war Friedhelm Ruf auch eine umfassende Darstellung des Karnevals zur Zeit des Dritten Reichs: „Das wird in Erzählungen und Berichten häufig ausgeklammert. Es ist eine Zeit, die viele gerne ausblenden möchten." Insgesamt ein Dreiviertel Jahr arbeitete Ruf an dem Buch. „Die Recherche hat natürlich viel Zeit gekostet, geschrieben habe ich es in knapp drei Monaten", erklärt Ruf. Auch das Layout habe er selbst gemacht: „Die Auswahl der Bilder hat am Ende besonders viel Spaß gemacht.“ Bei der inhaltlichen Gestaltung habe er als Autor sehr viele Freiheiten gehabt: „Das war sehr angenehm.“ Quelle: NGZ

Nüsser Narretei in Buchform

Friedhelm Ruf schreibt Geschichte des Karnevals

Neuss.
Mitten in der Session erscheint ein Buch über den Neusser Karneval. „Die Dokumentation des Karnevals in Neuss war überfällig“, sagt der Präsident des Neusser Karnevalsausschusses, Jakob Beyen. Im Jubiläumsjahr des Ausschusses, der vier mal elf Jahre besteht, habe man Friedhelm Ruf als Autor gewonnen.
„Bei ihm treffen der überzeugte Karnevalist und ein engagierter Journalist aufeinander“, sagt Jakob Beyen. „Wir haben schnell festgestellt, dass es den Karneval nicht ohne die katholische Kirche geben würde, als kräftiges Fest vor der Fastenzeit“, betont der Autor. Intensiv habe er das Stadtarchiv, sein eigenes Archiv und weitere private Sammlungen durchforstet. „Zum ersten Mal wurde auch die Zeit des Dritten Reichs einbezogen“, berichtet Ruf.
Gut neun Monate arbeitete der Neusser an der Neuerscheinung „Nüsser Narretei – Geschichte(n) vom Neusser Karneval“. Die Arbeit hat sich gelohnt, denn auf 191 Seiten zeichnet Ruf das Bild vom heimischen Karneval in unterhaltsamer und informativer Weise, gespickt mit Anekdoten und Erinnerungen von Zeitzeugen und heutigen Würdenträgern. Auch wird die Rolle des Neusser Karnevalsausschusses eingehend beleuchtet.
Thomas Nickel wies bei der Buchpräsentation in den Räumen der Stadtwerke auf die enge Verbindung von Schützen und Karnevalisten hin, waren es doch Schützen, die nach dem Krieg den Neusser Karneval wieder ans Laufen brachten.
Von den 1.000 Exemplaren werden 400 in den Handel gegeben. Sie sind für 11 Euro im Kaufhof, in der Metro, in der Tourist Info am Büchel und bei Jakob Beyen zu erwerben. Stefan Büntig

Rede beim Prinzenmahl

Jubiliere, bütze, fiere" beim Prinzenmahl
Neuss.
Karneval ist mehr als Schunkeln und Kamelle werfen, Karneval verbindet die Menschen. "Niemand wird ausgeschlossen, jeder kann mitmachen", Jakob Beyen, Präsident des Karnevalsausschusses (KA), macht diese "emotionale Kompetenz" natürlich bei den Neussern in besonderem Maße aus.

Was Beyen Mittwoch Mittag beim traditionellen Prinzenmahl noch in der Theorie beschwor, werden die Narren heute beim Start in die "tollen Tage" fröhlich unter Beweis stellen. Sollte daran gestern in der närrischen Hofburg im Dorint-Hotel wirklich noch jemand gezweifelt haben, wird er nun endgültig beschwingt den Höhepunkten der Session am Wochenende entgegensteuern. Der KA präsentierte sich bestens vorbereitet und Prinz Hans-Peter Sieben rockte im Duett mit seiner Novesia Jacqueline einmal mehr die Bühne: "Ich ben nur ne Nüsser Jong..." Das ließen sich neben den zahlreichen Sponsoren und Ehrengästen des KA auch die Prinzenpaare aus Düsseldorf, Kaarst und Mönchengladbach nicht entgehen. Eine besondere Überraschung hatte Horst Thoren, Stellvertretender Chefredakteur unserer Zeitung, für KA-Präsident Beyen und das Prinzenpaar dabei: Zu Abwechslung gab's nichts zu verteilen, sondern entgegenzunehmen – den Sessionsorden der Rheinischen Post und Neuß-Grevenbroicher Zeitung.

Höhepunkt des Prinzenmahls war die ebenso spannende wie witzige Zeitreise durch die Geschichte der Neusser Narretei, mit der der Journalist und langjährige Prologius des Nüsser Ovends, Friedhelm Ruf, die Gäste glänzend unterhielt. Die drei Kernthesen aus seinem zum Jubiläum "44 Jahre KA" vorgelegten Buch: "1. Der Karneval in Neuss ist älter als das Schützenfest. 2. Düsseldorf lag dem Neusser Karneval näher als Köln. 3. Originalzitat Egon Radowski (Blaue Funken): Un wenn de datt net jlövst, kriste jet op et Maul." Eine kleine Erinnerung an – längst vergangene – Zeiten, als Meinungsverschiedenheiten im organisierten Karneval auch schon einmal handfest ausgetragen wurden.

Inzwischen, so Ruf, ist Harmonie eingekehrt – auch im Verhältnis zwischen Karnevalisten und Schützen. Für Thomas Nickel, der gestern stellvertretend für den verhinderten Schirmherrn des Prinzenmahls, Bürgermeister Herbert Napp, die Gäste begrüßte, ist deshalb auch klar, dass für Prinz Hans-Peter, einen Hubertus-Schützen, am Aschermittwoch noch längst alles vorbei sein muss: "Ein Prinz kann schließlich König werden – auch wenn er darauf in manchen Ländern sehr, sehr lange warten muss." Frank Kirschstein